Cheers, ihr alle. Gestatten? Ich verleihe gerade meinem Master in Psychologie den letzten Schliff. Auf dem Weg dorthin habe ich in Cambrige und Düsseldorf als neurowissenschaftliches Labor-Helferlein gearbeitet und mich in die Kunst des Programmierens mit R verliebt. Mich interessiert, wie Gehirn und Verhalten so zusammen hängen – und welche Methoden man benötigt, um das vernünftig zu erforschen. Deswegen werde ich ab September als Doktorandin am ZI Mannheim versuchen, die Zusammenhänge von Schlaf, Gedächtnis und Sucht zu entwirren. Und herausfinden, wie das Ganze im Gehirn so abläuft.

Außerdem interessiere ich mich für Wissenschaftskommunikation und was dabei schief gehen kann. Das betrifft zum einen clever (oder auch weniger clever) getarnte Pseudowissenschaft, aber ebenso waschechte Wissenschaftler, die sich in der Verbreitung ihrer Forschung ein wenig verzetteln. Ich bin selbst manchmal ein verkopfter, harscher und quasselnder Nerd – aber daran feile ich, indem ich mit „echten Menschen“ über Wissenschaft spreche.

Wieso Rotwein?

Das Glas Rotwein bezieht sich auf die Verwirrung, die manchmal beim Lesen von Zeitungsartikeln entsteht. Ein Glas Rotwein schützt vor Herzkrankheiten? Ein Glas Rotwein erhöht das Krebsrisiko? Oft entsteht der Eindruck, Wissenschaft sei schwammig, könne die meisten Fragen nicht beantworten und sei sowieso gekauft. Was da in welchem Maße dran ist, wie man die Qualität von Informationen einordnen kann und wo die (aktuellen) Grenzen wissenschaftlicher Methoden liegen, wird hoffentlich klarer, wenn ihr meinen Blog verfolgt. Saubere Forschung ist anstrengend, manchmal kompliziert, langsam, wuselig und selten schwarz-weiß. Aber trotzdem nicht so langweilig, wie ihr jetzt vielleicht befürchtet.

Stellt gerne Fragen, kommentiert, widersprecht – denn davon lebt Wissenschaft. Ich will mein Bestes geben, menschliche Fehlurteile zu umgehen und mich dann überzeugen zu lassen, wenn ich im Unrecht bin. Doch Vorsicht: Für manche Themen sind Fakten relevant, für andere Meinungen. Das eine lässt sich nicht mit dem anderen ersetzen. Aber das ist nichts, was sich nicht bei einem Glas Wein klären lassen würde.