Monat: März 2018 (Seite 1 von 2)

Daten raus, oder es setzt was

„Ich habe nicht gelogen – ich habe bloß nicht die ganze Wahrheit gesagt!“ Man muss keine Daten fälschen oder Y-Achsen frisieren, um ein verzerrtes Bild einer Sache in die Welt zu setzen. Es reicht vollkommen aus, wenn man über die Dinge den Schnabel hält, die einem nicht in den Kram passen. Das ist sehr menschlich und mal Hand aufs Herz, wir tun das alle im Alltag. Nicht akzeptabel ist das jedoch in der Wissenschaft, und leider passiert auch hier genau das. Der sogenannte publication bias bedeutet, dass Ergebnisse systematisch unter den Tisch fallen. Das ist fatal, wenn man zum Beispiel Arzt ist und Entscheidungen über die richtige Therapie treffen muss, aber nur die Studien zur Verfügung hat, die die Wirksamkeit eines Medikaments berichten – während die, die keinen Effekt finden, in irgendeiner Schublade verrotten.
Auf thebmjopinion wurde jetzt eine Art virtueller Pranger eingerichtet, um die Paper aus eben jener Schublade zu zerren – inklusive der Verantwortlichen. Gleichzeitig werden Methoden, Ergebnisse und klinische Relevanz der jeweiligen Studie besprochen. Weiterlesen

Frisch aus der Anstalt

Ein Glas Rotwein braucht auch mal Urlaub und wie sich das für Rotwein gehört, fand der natürlich in Italien statt. Und wenn man schon mal im Norden im Labor Kollegen über die Schulter schauen darf, dann ist auch noch ein Katzensprung nach Venedig drin. Selbst dort kann man wenn man ein wenig gräbt den Psycho raushängen lassen und einen Trip zu der ehemaligen „Irrenanstalt“ auf die Insel San Servolo machen. Weiß bloß kein Schwein.
Daher – whoop, whoop, clickbait! – sie folgte einem Geheimtipp nach Venedig, doch was sie dann erlebte, hat sie völlig überrascht! Weiterlesen

Bioresonanz – Schwung aus der Kiste

Wie viele schlechte Wortwitze zum Thema Schwingungen, Energie und Co. kann man in einen einzelnen Blogpost packen? Finden wir es heraus! Es wird spannend. (Ha ha, weil – Spannung, versteht ihr? Okay, an der Qualität der Witze arbeite ich noch.)
Es gibt Themen, die so offensichtlicher Quatsch sind dass ich denke, da lohnt es sich gar nicht, drüber zu schreiben. Weiß doch jeder, dass das nicht stimmt. Wie Horoskope zum Beispiel. Aber für jeden Quatsch auf der Welt gilt: Irgendwo gibt es jemanden, der nicht merkt, dass es Quatsch ist. Und im Falle von Bioresonanz scheinen es eher mehr als weniger zu werden. Genau genommen ist es bei der Bioresonanz sogar kniffliger als bei herkömmlichem Bullshit. Flache Erde, Heilung ohne Wirkstoff oder Außerirdische fallen schnell als Humbug auf. Gestörte Zellkommunikation und die Messung von Frequenzen im Körper klingt viel weniger offensichtlich nach Quatsch. Deswegen möchte ich Bioresonanz als schönes Beispiel nutzen, wie man völlig gequirlte Scheiße mit ein paar wissenschaftlich klingenden Begriffen und professionell aussehenden Geräten als scheinbar brauchbare Methode verkaufen kann. Und anhand welcher Details man den Krempel trotzdem entlarven kann. Weiterlesen

Offenkundig Bullshit

Kritisches Denken wird beworben wie nie zuvor. Zwar gibt es deutliche Unterschiede in der Auffassung darüber, wie das konkret auszusehen hat (immerhin halten sich auch Flache-Erde-Gläubige für besonders kritische Köpfe), aber die generelle Intention ist ja schon mal lobenswert. Häufig wird die Sorge geäußert, wissenschaftliche Studien könnten gekauft sein – und zwar heimlich, sodass für den Leser einer Veröffentlichung nicht ersichtlich ist, ob dem Ergebnis zu trauen ist oder nicht.
Gekaufte oder gefälschte Resultate existieren natürlich und sind durchaus ernst zu nehmen. Trotzdem ist das Problem in der Wissenschaft weniger groß, als man vielleicht glauben mag. In der weiteren Veröffentlichung der Ergebnisse allerdings schon. Ich erkläre anhand einer Beispielstudie, wieso die Finanzierung der Studie nur zweitrangig ist – und darüber hinaus eigentlich sehr gut erkennbar. Weiterlesen

Alter Wein in neuen Schläuchen

Es ist vollbracht! Das Glas Rotwein hat die Koffer gepackt und ist in einer Nacht- und Nebel-Aktion von Zuhause ausgezogen. Mit neuem Outfit, eigener Domain und allem, was dazu gehört, komme ich dem gehobenen Rotwein hoffentlich deutlich näher als mit der vorherigen Variante, die eher an billigen Alkopop erinnerte. Weiterlesen

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